Social Media als Pranger

Aus Aktuellem Anlass:  Eine bekannte Sportlerin bekommt von einem Stalker eine recht eindeutige Fotografie zugestellt: Sie veröffentlicht den Namen und die Adresse von dem Schuldigen. (Hier kann man sogar den Text des Stalkers lesen 😉  )

 

Politisch Korrekt oder absolut inakzeptabel?

Jetzt könnne 700 „Fans“ von ihr mit in das Geschehen eingreifen: Politisch Korrekt oder absolut inakzeptabel?
Grundsätzlich ist es meiner Meinung nach in Ordnung, wenn sich Menschen aus ihrer Opferrolle begeben und zurückschlagen. Derjenige, der solche Bilder versendet sollte sich im Klaren darüber sein, dass er nicht ernsthaft Urheberrechtsansprüche geltend machen kann. Auf der anderen Seite hatten wir vor kurzem sogar den Fall, dass sich bei der Inhaftierung eines 17-jähirgen Tatverdächtigen ein Mob vor dem Gefängnis versammelte um Lynchjustiz auszuüben. Organisiert durch Facebook selbstverständlich.

Verantwortungsverpflichtung in Social Media

Bevor man an dieser Stelle Social Media als Generalverdächtigen für alles Unheil dieser Welt stigmatiesiert, zeigen beide Fälle, dass Social Media mächtig ist. Und mit mächtigen Instrumenten ist es recht wichtig verantwortungsvoll umzugehen.
Gerade im Fall des 17-jährigen war bemerkenswert, dass dieser unschuldig inhaftiert war und wenn der Lynchmob funktioniert hätte ein Unschuldiger skalpiert worden wäre und das in einer Gesellschaft die sich für aufgeklärt und demokratisch hält.
Jeder Enzelne Nutzer hat eine Verantwortung – Zuerst sich selbst gegenüber: Also Bilder der eigenen Genitalien zu versenden ist bei einem nicht vorliegenden Einverständnis oder Interesse des Gegenübers eine potenzielle Gefährdung der eigenen Reputation. Zuletzt die Verantwortung anderen Gegenüber: Umgekehrt ist es so, dass der „Strike Back“ als Kurzschlussreaktion sicherlich Charme besitzt, jedoch verantwortungslos ist, da sich ggf. ein Lynchmob organisiert, der eine Todesstrafe vollzieht ohne einen ordentlichen Prozess – Der Kern unterscheidet uns ja nachhaltig von einer barbarischen Gesellschaft.

Vom Wirtshaus in die Sozialen Medien

Das heisst auch, selbst wen der 17-jährige schuldig gewesen wäre, hätte es eine Demonstration gegen das Unmenschliche Verhalten nach einer Anmeldung in Ordnung gewesen, aber eine aggressive Aufforderung im Internet verändert nichts an der Staatsform.
Das sich ein derartiges Phänomen durch Social Media entwickeln kann ist logisch: Vor 100 Jahren traf man sich im Wirtshaus und wenn dort ein Thema derartig zugespitzt worden konnte, waren solche Auswirkungen auch nicht unwahrscheinlich. Durch die Veränderung in der Gesellschaft und technoloigsche Entwicklungen: z.:B das Dosenbier wurd ein Wandel erzeugt, wodurch sich diese Elemente verbannt zu haben schienen.

Fazit

Heute gibt es digitale Wege, die wenig Geld kosten und jederzeit verfügbar sind. Die Menschen benötigen eine Sensibilisierung für die Möglichkeiten, dies kann nur durch Erfahrungen geschehen, die widerum zur Aufklärung genutzt wird.